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« 2010/06
Subjekt und Aneignung »

Soziale Medien, soziale Netzwerke und Communities of practice

Februar 8, 2010 von Michael (R.)

Das Thema „Wie sozial sind soziale Medien“ hatte ich leider etwas kurz angebunden runtergebügelt. Jetzt kommen über das Kulturmanagement-Blog einige Überlegungen zu den Grundlagen sozialer Netzwerke und zu den Fragen Warum Networking und der Theorie der Partizipation in sozialen Kontexten.

Interessante Anregungen finden sich in allen unten verlinkten Artikeln, ich möchte nur als Gedächtnisstütze nochmal das Wichtigste einflechten.

Soziale Netzwerke (C.Henner-Fehr über den Aufsatz von Boos, Exner und Heitger) sind anders:

  • Unterscheidung sozialer Netzwerke von sozialen Systemen (vgl. Defintion von Luhmann, Willke) über die fehlende Fähigkeit zur Grenzziehung. Das bedeutet: nicht das Netzwerk entscheidet anhand spezifischer Kriterien über Mitgliedschaft und Inklusion, sondern die einzelnen Personen, die die Beziehungen pflegen
  • Netzwerke liegen quer zu Funktionssystemen und Organisationsstrukturen, daher sind Rollen und Erwartungen jeweils personenbezogen abzuklären. Daraus folgt die
  • Personenbezogenheit (statt Funktionsbezogenheit) von Zurechnungsstrukturen in der Kommunikation,
  • es gibt konvertierbare Währungen (vgl. Medientheorie sozialer Systeme nach Luhmann) wie Macht, Emotionen, Informationen
  • basierend auf dem Tauschprinzip, d.h. jeder bewertet was andere einbringen und tauscht in Abschätzung des Gegenwertes
  • Grundlage für die Interaktionen ist die Orientierung an einem Thema

http://kulturmanagement.wordpress.com/2007/05/20/soziale-netzwerke/

Verwandt dazu die Theorie der Community of Practice

Bei dem Modell der Communities of Practice handelt es sich um den Versuch, die ‚Anatomie‘ der Verzahnung individueller Lernprozesse mit denen der Weiterentwicklung der einbettenden sozialen Gemeinschaft aufzuzeigen.

(…)

Eine Community of Practice besitzt in der Regel eine Struktur, in der Personen nicht via Festlegung eine bestimmte Rolle erhalten sondern aufgrund ihrer Tätigkeit und der Akzeptanz oder Ablehnung durch andere Mitglieder eine Rolle erwerben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Community_of_Practice

Die ältesten CoP sind übrigens m.E. unsere guten alten Vereine 🙂

Partizipation

Nina Simon beschreibt noch die Theory sozialer Partizipation durch Interaktion. Dafür hat sie ein Modell aus 5 Stufen von Interaktion und Partizipation entwickelt.

  1. individuelle Konsumhaltung
  2. individuelle Interaktion mit den Angeboten
  3. Bündelung der Interaktionen einzelner
  4. Vernetzung der Interaktionen einzelner
  5. Soziale Interaktionen der Individuen untereinander

Chrisitan Henner-Fehr kommt zu dem Schluss, dass Partizipation (und damit Engagement) vor allem eine Funktion der personalen Inklusion in die Community ist.

Das heißt, je zentraler unsere Position in einer solchen Community ist, desto mehr werden wir uns dort auch engagieren.

Linkliste:

  • https://mir52.wordpress.com/2010/02/07/wie-sozial-sind-soziale-medien/
  • http://kulturmanagement.wordpress.com/2010/02/08/nina-simon-a-revised-theory-of-social-participation/
  • http://kulturmanagement.wordpress.com/2007/07/25/warum-betreiben-wir-networking/
  • http://kulturmanagement.wordpress.com/2007/05/20/soziale-netzwerke/
  • http://museumtwo.blogspot.com/2010/01/revised-theory-of-social-participation.html
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Community_of_Practice
  • http://www.luhmann-online.de/
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Systemtheorie_%28Luhmann%29
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Medientheorie
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolisch_generalisierte_Kommunikationsmedien

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Veröffentlicht in Grundlagen, Netzfunde | 6 Kommentare

6 Antworten

  1. - Februar 9, 2010 um 18:24 Christian Henner-Fehr

    Schön zusammengefasst, vielen Dank dafür! Die Frage ist, ob sich daraus im Hinblick auf etwaige Social Media-Strategien etwas machen lässt?


  2. - Februar 9, 2010 um 19:04 mir52

    Kommt drauf an was eine Social Media Strategie bewirken soll. Besseres Marketing? Besseres Self-Marketing?
    Als Sozialarbeiter sehe ich das ganz nüchtern. Soziale Zusammenhänge ereignen sich, Manipulationen sollten wohlüberlegt sein und nie Selbstzweck.
    Insgesamt zeigen die gesamten web2.0 Forschungen, dass die im realen Leben bereits existenten Marginalisierungen und Exklusionen sich hier reproduzieren. Wer im Web2.0 viel Wirbel macht bekommt viel Aufmerksamkeit. Wer eher zurückhaltend agiert fliegt irgendwann raus, kurz gesagt.
    Interessant finde ich lediglich das CoP Modell, hier lassen sich Lernumwelten finden, die reale Effekte haben könnten.


  3. - Februar 9, 2010 um 20:58 Christian Henner-Fehr

    Als ausschließliche Reproduktion würde ich es nicht verstehen, denn das Social Web beeinflusst das reale Leben auch, indem es, mal vorsichtig formuliert, die Möglichkeit anbietet, das eigene Verhalten zu ändern.

    Ein sehr simples Beispiel, das mir einfällt, ist Social Bookmarking, das dazu führt, dass jemand seine Favoriten nicht mehr für sich behält, sondern sie teilt, weil er auch vom Wissen der Anderen profitiert. Beeinflusst das dann nicht auch das Verhalten im realen Leben?


  4. - Februar 9, 2010 um 21:11 mir52

    Das ist weniger mein Thema an der Stelle. Ich wollte mit dem Kommentar zum Ausdruck bringen, dass sich im web keine grundlegend neuen sozialen Strukturmuster entwickeln.
    Das sich das Bewältigungsverhalten im Alltag verändert ist einleuchtend, war mit jeder neu eingeführten Technologie so. Allerdings würde ich da dringend auf die Einwendungen von Günther Anders hinweisen, der in seiner Antiquiertheit des Menschen die gesellschaftlichen Konsequenzen einer rasenden Moderne aufgezeigt hat. Michael Winkler hat in seiner Theorie der Sozialpädagogik die entsprechenden Theorieteile nachgeliefert und begründet warum ein Verlust des Vermittlungsgegenstandes die jüngere Generation dazu zwingt sich die Welt zugleich anzueignen und zu gestalten. Dieser Umstand führt in gesellschaftliche Schieflagen.
    Die Beeinflussungen des Alltagshandelns durch web2.0 ist für mich eher als soziales Problem zu fassen, wenn das oben angeführte zutrifft.
    Begründung? Statt sich bewährte Muster des sozialen Umgangs in unmittelbaren Kontakt mit dem Gegenüber anzueignen bieten die technischen Medien und ihre Spielarten nur ein schlechtes Substrat an.
    Ich persönlich lauere immer auf Kids, die mit dem Handy twitternderweise gegen Ampelmasten rennen. Web2.0 machts möglich…
    Und wenn ich feststellen muss, dass meine Jugendlichen es keinen halben Tag ohne Nachricht von zu Hause im Seminar aushalten wird mir auch ein wenig ironisch zumute.


  5. - Februar 15, 2010 um 10:19 Christian Henner-Fehr

    Wenn ich Dich jetzt richtig verstehe, dann ändert sich durch das Web 2.0 sehr wohl etwas, nur geht es halt in eine negative Richtung, richtig?

    Apropos Ampelmasten: ich bin vor Jahrzehnten zeitunglesend in ein Auto gelaufen. Dafür waren weder Twitter noch ein Handy nötig. 😉


  6. - Februar 15, 2010 um 10:59 mir52

    Negative Richtung ist mir zu einseitig. Ich sehe halt (begründbar) Probleme auf uns zukommen.
    Durch das Web2.0 ändert sich durchaus was, das sehe ich genauso. Die Veränderungen betreffen nicht nur die Alltagspraxis (vor allem der Jüngeren), sondern damit auch die in der Alltagspraxis verankerten sozialen und kulturellen Werte. Werte nicht im Sinne von Gutmenschentum gedacht, sondern als Reflexionsbasis für die Alltagspraxis.
    Ganz einfaches Beispiel ist die Frage der Umgangsformel Du/Sie. Im Web 2.0 wird wesentlich schneller geduzt, als wir das im realen Leben tun würden. In unserem Sprachraum kommt der Anrede aber auch eine regulierende Funktion zu, sie zeigt an, welche Nähe/Distanz wir einer Beziehung zuschreiben.
    Diese Inkrimnationsfunktion entfällt dadurch zunehmend, die Frage die sich stellt ist wie und unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche jetzt lernen, soziale Beziehungen und ihre Nähe/Distanzverhältnisse zu regulieren? Wie gesagt, ich sehe dass nicht generell und in jedem Einzelfall problematisch. In der Summe verändern sich hier aber Erziehungverhältnisse und Generationendifferenzen.
    Die verkürzte Aussage, die ich im obigen Kommentar schon angedeutet habe lautet: Wenn die Alten den Jungen nicht mehr voraus sind, können die Jungen von den Alten nichts mehr lernen. Damit bleibt die Entscheidung, was überliefernswert ist und was nicht jedoch den Jungen überlassen, die sie pragmatisch garnicht beantworten können.
    Anderes Beispiel, nur angerissen: Lernen und Wissensaufnahme verändern sich durch Google massiv, gehen jetzt zwar schneller in die Breite, allerdings wird die gute alte Quellenprüfung in der Tiefe zunehmend vernachlässigt. Unsere Hochschulen können ein Lied davon singen. Im einem Interview in der SZ (es ging um dieses unsägliche Werk der kleinen Hegemann) sagt der selbst ernannte Blogger Airen, er lese höchstens ein Buch pro Jahr, schliesslich sei er Blogger und lese daher nur Blogs. Ohne das zu werten, die Äusserung zeigt wohin die Reise geht.
    Und was Ampelmasten angeht: Bei mir wars ein Mickymaus Comic, aber da was ich 8.



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