„Wir glauben, dass dieses Gerät neu definieren wird, was die Menschen von einer Armbanduhr erwarten“ (Tim Cook)
Apple… ich persönlich konnte mit dem Zeug der Firma bisher nie was anfangen. Zu trendy, zu durch-designed, zu hip. Und, wie dieses ganz smarte Zeug, zu unnütz für mein Leben.
Aber was, so grüble ich jetzt, erwarte ich von einer Uhr?
Ich persönlich habe mir das Tragen von Armbanduhren schon vor Jahrzehnten abgwöhnt. Als Linkshänder hat man das Ding soweiso rechts… dazu haben die Dinger immer meine Ärmelaufschläge oder die Ränder der Hosen-Taschen angefressen. Muss ich nicht haben, seitdem löse ich das anders. Ein kleiner Fahrradtacho, rund und klein, wandert als billige Taschenuhr und Handschmeichler in die Hosentasche und gut. Schade nur, das in letzter Zeit auch Tachos zunehmend größer werden und einem heute kein Mensch mehr eine einfache, funktionale, preiswerte Taschenuhr verkaufen möchte und schon garnicht im Geschäft.
Jedenfalls, was erwarte ich von einer Armbanduhr?
Ja, sie soll klein sein und leicht und schick und sie soll die Zeit zeigen. Wenns geht soll sie was aushalten in Bezug auf Wasser, Kratzer, Stöße… immerhin bin ich öfter ausserhalb geschlossener Ortschaften unterwegs.
Sie soll NICHT so sein, wie das was Apple sich da grad wieder leistet… quasi die Bauhaus-Version der James-Bond Agentenuhren aus den 60ern. Zu groß, zu dick, zu apple und vor allem: Muss ich diese ständige Vernetztheit jetzt noch am Handgelenk tragen?
Und, die entscheidende Frage, wenn das Ding für 350€ übernächstes Jahr durch sein Nachfolgemodell ersetzt werden muss ist: Kann man da notfalls eine Lochkamera draus schnitzen 🙂
…und was ich fast vergessen hätte: Ich will KEINE Uhr, die ich JEDEN GOTTVERDAMMTEN TAG an die STECKDOSE klemmen muss… geht’s noch? Seid ihr jetzt ALLE BEKLOPPT????
„Wieder einmal ist Apple bereit, die Welt mit einem revolutionären Produkt zu bezaubern, welches das Leben der Menschen bereichern kann. Es ist das persönlichste Produkt, das wir je gemacht haben“, schwärmt CEO Tim Cook
Dieser Sendbote des Lichts hält sich auch für einen abgesandten des Himmels? Aargh!
Eine Armbanduhr braucht eigentlich niemand mehr. Es trägt ja jeder seine Taschenuhr mit sich herum: das Handtelephon kann auch die Uhrzeit anzeigen.
So ist die Armbanduhr spätestens seit Nokias 2210 ihrer eigentlichen Funktion beraubt und besitzt nunmehr lediglich ornamentalen Charakter – eines der wenigen Schmuckstücke, die einem Mann von Welt zu Gesicht stehen. (Die anderen wären – sofern vorhanden – der Ehering, Manschettenknöpfe, der Wagen und ein bis zwei hübsche Damen im Arm.)
Taugt die Apfeluhr als Schmuck? Je nach Zielgruppe sicherlich. Modeschmuck findet ja auch Absatz…
Schmuckstücke, ja das hatte ich in meinem existenzialistisch pragmatischen Nihilismus natürlich vergessen… vielleicht widmet sich Apfel ja irgendwann der Zielgruppe Frauen und entwickelt das iDiadem oder die iBarbie oder iShoes … wer weiss und bis dahin bleibe ich bei Dingen, die länger als zwei Jahre funktionieren. Sagte ich schon, dass der Umgang mit den modernen Geräten mich irgendwie an die Tamagochis meiner Jugend erinnert? Die musste man auch alle 5 Minuten anfassen, sonst sind sie gestorben…
Technik als Haustierersatz – das können alte Autos und mechanische Uhren aber auch ganz gut…
Im Unterschied zu Tamagotchis und wartungsintensiver Technik braucht ein Samrtphone die Aufmerksamkeit des Besitzers allerdings nicht – das Abhängigkeitsverhältnis ist andersrum. Der Smartdevice-Nutzer als Tamagotchi seines Smartdingens.
…jaja, bin gespannt, wann die iPhones ihre Nutzer am Schlüsselbund in der Tasche tragen und Siri sagt zu Siri: Oh, ich muss meinen Nutzer wieder streicheln, sonst jault er 🙂