Martin hat den Klotz geworfen, illuminate den Keil dazu, ich Spalte mal munter Hölzchen mit.
Wikipedia lügt dazu folgendes in den Raum:
Social Media (auch Soziale Medien) ist ein Schlagwort, unter dem Soziale Netzwerke und Netzgemeinschaften verstanden werden, die als Plattformen zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen dienen. Kaplan und Haenlein definieren Social Media als „eine Gruppe von Internetanwendungen, die auf den ideologischen und technologischen Grundlagen des Web 2.0 aufbauen und die die Herstellung und den Austausch von User Generated Content ermöglichen“[1].
Social Media sind Medien, die durch die Ermöglichung sozialer Interaktionen und Kollaboration an Bedeutung gewinnen. Sie unterstützen das menschliche Verlangen nach sozialen Interaktionen mittels Technologie und wandeln mediale Monologe (one to many) in social-mediale Dialoge (many to many). Zudem unterstützt es die Demokratisierung von Wissen und Information und entwickelt den Benutzer von einem Konsumenten zu einem Produzenten. Die Benutzer erstellen gemeinsam ihre eigenen Inhalte (User Generated Content). Es besteht kein Gefälle mehr zwischen Sender und Rezipienten (Sender-Empfänger-Modell). Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Das gemeinsame Erstellen, Bearbeiten und Verteilen der Inhalte, unterstützt von interaktiven Anwendungen betont auch der Begriff Web 2.0.
Wahr ist: Web 2.0 hebt die bis dahin gültige Dominanz distributiver Strukturen auf. Damit ist das formale Gefälle distributiver Kanäle eliminiert.
Unwahr ist, dass es kein Gefälle mehr gäbe. Kommunikation lebt immer von Rollen, die als Zurechnungspunkte für Kommunikation dienen. Der Blogautor ist immer Gott, die Anhänger die Gemeinde. Viele Blogs heisst viele Götter, aber ausser einem zünftigen Kampf um den Olymp kommt dabei nix rum.
Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Kommentatoren auf Blogs ebenfalls Blogbetreiber sind. Und nichts anderes im Sinn haben als Traffic auf ihre Seite zu ziehen. Oder kann mir jemand Kommentare mit „Wow. Toller Artikel“ sonst irgendwie erklären? Spontaner Gefühlsausbruch? Wohl kaum. Ah, da ist ein Link zum Blog des Autors mit dabei, sieh an sieh an…
Grundsätzlich gilt: Sozial ist was Arbeit schafft. Social Media schafft Arbeitsplätze, manche können davon sogar leben.
Eine echte soziale Funktion im herkömmlichen Sinne haben die wenigsten Plattformen. Selbst die Anbahnungsplattformen, die explizit Beziehungsanbahnung beabsichtigen, dienen nicht der sozialen Vernetzung und Kohäsion ihrer Mitglieder. Wer einmal seinen Partner in der Kiste hat wird dort vermutlich einpacken. Die Exhibitionisten-Plattformen facebook StudiVZ und consorten erwähne ich mal garnicht.
Das im Forum mal ein User-Treffen stattfindet spricht nicht dagegen, dazu gehören bereits vielfältige Voraussetzungen und daher entstehen die nur wenn es Leute gibt die sich in der realen Welt drum kümmern. Merke: Foren sind älter als das Web 2.0
Und zum Thema User-Generated Content: Mal abgesehen von dem vielen Ausschuss, den wir alle tagtäglich user generated irgendwo absondern…. wie pervers ist das eigentlich?
Ich arbeite seit 10 Jahren beruflich mit Jugendlichen in Gruppenzusammenhängen. Natürlich sind die teilweise untereinander über irgendeine Plattform vernetzt. Aber die konkreten Beziehungen, face-to-face, sind durch nichts zu ersetzen. Alles andere kommt da oben drauf, als Ergänzung zu bestehenden Beziehungen. Soziale Medien sind und bleiben Medien.
[…] 8, 2010 von mir52 Das Thema “Wie sozial sind soziale Medien” hatte ich leider etwas kurz angebunden runtergebügelt. Jetzt kommen über das […]